FAQ

Wie lange muss ich bis zur ersten Ernte warten?
Die geimpften Wirtsbäume produzieren durchschnittlich 7 Jahre nach der Pflanzung die ersten Trüffel, wenn die Bedingungen stimmen. Die Produktion steigt dann die nächsten Jahre mit dem Wachstum der Bäume an, um Ihren vollen Umfang zu erreichen.
Wie lange kann eine Anlage Trüffel produzieren?
Momentan sind die ältesten Trüffelplantagen etwa 40 Jahre alt und produzieren noch. Bei unserer Burgundertrüffel erwarten wir längere Produktionszeiten, weil sie schattige und waldähnliche Verhältnisse bevorzugt, welche sich später einstellen und lange erhalten bleiben. Wilde Burgundertrüffelvorkommen gedeihen prächtig unter Eichen mit einem Alter weit über 100 Jahren.
Wie viele Trüffel kann ich pro Trüffelbaum ernten?
Die Spanne kann pro Baum von 0 bis über 1kg reichen und ist über eine Pflanzung oft unregelmäßig verteilt. In einem Garten können schon ein paar Haselnussbüsche für gute Trüffelernten ausreichen. Ein Hektar gut fruchtende Trüffelpflanzung ergibt durchschnittlich etwa 20kg bis 40kg pro Jahr, wobei in guten Jahren auch wesentlich größere Mengen möglich sind.
Wo liegen die Unsicherheiten?
Erntemengen sind schwer vorherzusagen und es besteht bei schlechten Standortbedingungen auch das Risiko keine Trüffel zu ernten. Unsere Philosophie ist es, alle Fehlerquellen von vorneherein zu vermeiden, um die Erfolgschancen zu optimieren. Gute Vorbereitung und Beratung sind daher sehr wichtig im Trüffelanbau.
Warum die Burgundertrüffel?
Wir haben uns für die Impfung unserer Trüffelbäume mit der Burgundertrüffel (Tuber uncinatum) entschieden, da sie als heimische Pilzart gut angepasst und weit verbreitet ist. Sie von September bis Dezember geerntet und erzielt Preise von 200 – 600 Euro / kg. Wildvorkommen der Burgundertrüffel stehen in Deutschland unter Naturschutz. Die Trüffel aus dem Anbau dürfen dagegen frei geerntet und vermarktet werden.
Kann ich auch Perigordtrüffel anbauen?
Der Perigordtrüffel (Tuber melanosporum) kommt im mediterranen Raum meistens an immergrünen Gehölzen vor und ist bei uns nicht heimisch. Obwohl die Bedingungen für diese Art mit dem Klimawandel bei uns immer besser werden, ist der Anbau des Perigordtrüffels immer noch als risikoreich und oft nicht sehr erfolgsversprechend einzustufen.
Kann ich einen Baum nachträglich mit Trüffel beimpfen?
Baumwurzeln sind immer von vielen unterschiedlichen Pilzen besetzt, die sich nicht verdrängen lassen und die nachträgliche Ansiedelung der Trüffel verhindern. Bei gut besiedelten Trüffelbäumen haben später andere Pilze wenige Chancen sich anzusiedeln. Aus diesen Gründen bieten wir keine Impfstoffe an, sondern konzentrieren uns auf die optimale Besiedelung unserer Trüffelbäume.
Kann der Trüffelpilz auf andere Bäume überspringen?
Das ist unwahrscheinlich, da die Wurzeln der anderen Pflanzen schon von vielen Pilzen besetzt sind, die die Ansiedelung der Trüffel verhindern. Anders herum können bei gut besiedelten Trüffelbäumen anderen Pilze schwer überspringen, da das Wurzelsystem bereits vom Trüffel besetzt ist.
Kann ich Trüffelbäume in einem Wald pflanzen?
Ja, aber die Lichtverhältnisse müssen beachtet werden. Die Trüffelbäume brauchen viel Licht um optimal wachsen zu können. Die Vorbereitung und Pflege einer Waldfläche für den Trüffelanbau ist meist arbeitsintensiver als auf einem Acker, da sehr viel Vegetation aufkommt.
Ist mein Grundstück für den Trüffelanbau geeignet?
Das hängt vor allem von Ihrem Boden ab. Dieser sollte kalkig, strukturreich und gut entwässert sein. Viele Böden können mit überschaubarem Aufwand aufbereitet werden. Feuchte Bereiche wie Moore, Senken und torfige Standorte sind meist nicht geeignet.
Wo kann ich meinen Boden testen lassen?
Bei Interesse prüfen wir gerne die Eignung Ihres Grundstücks mit einer Bodenuntersuchung speziell für den Trüffelanbau. Kontaktieren sie uns für Informationen! Oft ist auch eine normale landwirtschaftliche Bodenuntersuchung sinnvoll, um etwa Nährstoffgehalte zu prüfen.
Kann ich meinen Boden auch selber testen?
Für einen groben Anhaltspunkt können Sie den pH-Wert des Bodens mit Messstreifen aus dem Gartenfachmarkt testen. Folgen Sie bitte den Anweisungen des Messstreifen-Herstellers. Der pH-Wert sollte höher als 7 sein und der Boden damit alkalisch. Für größere Projekte empfehlen wir Ihnen eine professionelle Bodenuntersuchung.
Wie kann ich meinen Boden für den Trüffelanbau verbessern?
Bei zu niedrigen pH-Werten und Kalkgehalten ist eine Kalkung nötig. Bei bestehenden Kulturen kann eine Unterhaltskalkung durchgeführt werden. Durch Ausbringen und Einarbeiten von Kalksplitt werden ideale Bedingungen für den Trüffelanbau geschaffen. Sind die Maßnahmen aussichtslos raten wir vom Trüffelanbau ab.
Wann werden die Bäume gepflanzt?
Die besten Pflanzzeiten sind im Frühling und im Herbst, wenn die Bäume nicht im Saft stehen. Es kann auch außerhalb dieser Zeiten gepflanzt werden, jedoch ist dann erhöhte Vorsicht vor Trockenheit geboten. Generell sollten die Bäumchen nach dem Auspflanzen genau beobachtet, und bei Bedarf ausreichend gewässert werden.
Ist eine Trüffelplantage aufwändig zu pflegen?
Nein, verglichen mit anderen Kulturen ist sie sogar sehr pflegeleicht. Nach der Pflanzung muss solange die Konkurrenzvegetation kontrolliert werden, bis sich diese Aufgabe durch Beschattung selbst erledigt. Das bedeutet in den ersten fünf Jahren zwei bis drei Mahden pro Jahr. Dazu kommt evtl. die Wühlmausbekämpfung, und bei Bedarf die Bewässerung.
Wann muss ich Gießen?
Bei Bedarf und sobald die Pflanzen die Blätter hängen lassen. In der Sommertrockenheit zu gießen ist hilfreich für Pflanze und Trüffel. Sommerniederschläge sind wichtig für die Trüffelernte im darauffolgenden Herbst. Das ist relevant, wenn Sie die Pflanzung bei der Fruchtung unterstützen wollen um den Trüffel-Ertrag zu erhöhen.
Schadet Trockenheit dem Trüffelmycel?
Wichtig ist, dass die Trüffelbäume in Trockenperioden keinen Schaden nehmen. Daher sollten sie immer gut beobachtet, und bei Bedarf großzügig gewässert werden. Der Trüffelpilz selbst ist sehr trockenresistent. Solange die Pflanze lebt, stirbt auch die Trüffel nicht ab. Im Gegenteil, durch den Pilz sind die Wurzeln der Pflanze gut vor dem Austrocknen geschützt.
Fressen die Wildschweine meine Trüffel?
Nach unseren Erfahrungen passiert dies sehr selten. Wildschweine suchen eher nach proteinreicher Nahrung wie Würmer, Engerlinge und Mäusenester und fressen die Trüffel nur nebenbei, wenn sie bei der Nahrungssuche zufällig darauf stoßen. Kleinsäuger wie Mäuse und Eichhörnchen sind die eigentlichen Sporenverbreiter.
Wie werden die Trüffel geerntet?
Die Trüffelernte ist am besten mit einem Trüffelhund durchzuführen. Das Trüffelschwein gehört der Vergangenheit an, da ein so großes Tier schwer zu kontrollieren ist und auch selbst einen gehörigen Appetit auf die Delikatesse hat. Bei kleinen Pflanzungen, wie z.B. in einem Garten kann man auch ohne Hund auf die Suche gehen, indem man vorsichtig per Hand die obere Bodenschicht absucht.
Was sind Trüffel?
Trüffel sind die Fruchtkörper unterirdisch wachsender Pilze, die in Symbiose mit Bäumen leben. Ihr Pilzgeflecht verbindet sich mit den Baumwurzeln (Mycorrhiza). Der Baum verbessert dadurch seine Wasser- und Nährstoffaufnahme und der Pilz erhält im Gegenzug Zuckerverbindungen, die er zum Wachsen braucht.
Wachsen Trüffel in Deutschland?
Ja, allerdings sind Trüffel als einheimische Pilze in Deutschland weitgehend unbekannt und wurden durch ihre versteckte Lebensweise oft übersehen. Aktuelle Forschung zeigt jedoch, dass vor allem die Burgundertrüffel (Tuber aestivum / uncinatum) in allen Kalkregionen Deutschlands vorkommt und zeigt dadurch auch das Anbaupotenzial auf.
Können Trüffel angebaut werden?
Trüffel werden seit den 1970er Jahren zusammen mit ihren Wirtsbäume angebaut. Hauptanbauländer sind Frankreich, Italien und Spanien, aber auch in den USA, Australien, Neuseeland, Südafrika und sogar in Österreich, England und Schweden werden erfolgreich Trüffel kultiviert.
Kann ich Trüffelanbau und Obstbau kombinieren?
So lange die Bäume nicht um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren, funktioniert das problemlos. Eine Mischung in Blöcken ist einer gleichmäßigen Mischung vorzuziehen, damit die Trüffelbäume untereinander Wurzelkontakt bekommen können.
Welche Baumarten sind für den Trüffelanbau am besten geeignet?
Unsere Feldforschung hat ergeben, dass Stieleiche, Buche, Hainbuche und Haselnuss die häufigsten Wirtsbaumarten der Burgundertrüffel in Deutschland sind. Sie sind perfekt für unsere Verhältnisse geeignet und mit ihnen sind die höchsten Erträge zu erwarten. Andere Wirtsbaumarten wie Baumhasel, Schwarzkiefer oder Zerreiche spielen bei uns eine untergeordnete Rolle bzw. kommen bei uns nicht natürlich vor. Wir sind der Meinung, dass es am erfolgversprechendsten ist, dem Vorbild der Natur zu folgen, und bieten daher ausschließlich heimische Baumarten an.
Was ist der Unterschied zwischen Burgundertrüffel (T. uncinatum) und schwarzer Sommertrüffel (T. aestivum)?
Bis vor einigen Jahren nahm man an, dass es sich zwei Arten handelt. Durch genetische Untersuchungen wurde jedoch festgestellt, dass sie derselben Art angehören. T. aestivum wächst von Juli bis September und wurde zuerst entdeckt. In der Wissenschaft wird daher dieser Name verwendet. T. uncinatum wächst von Oktober bis Februar und hat oft einen intensiveren Geschmack. Diese Variante wurde 61 Jahre später beschrieben und gilt nun als Variation von T. aestivum.
Trüffel oder Trüffeln?
Heißt es die Trüffel oder der Trüffel? Sind es mehrere Trüffel oder mehrere Trüffeln? Laut Duden können Trüffel männlich oder weiblich sein und in der Mehrzahl mit oder ohne „n“ am Ende auftreten. Es wird als korrekte Bezeichnung zuerst die Trüffel und als Mehrzahl die Trüffeln genannt. Die Bezeichnung der Trüffel und Mehrzahl die Trüffel gilt eher als umgangssprachliche Variante.