Trüffelbäume, Symbiose und Mycorrhiza
Trüffel
Dabei verwachsen die feinen Pilzfäden mit der Wurzelrinde, und ermöglichen so einen Stoffaustausch zum beidseitigen Vorteil. Der Pilz erhöht durch seine wollige Struktur die Wurzeloberfläche und damit die Wasser- und Nährstoffaufnahme des Baumes aus dem Boden. In entgegengesetzter Richtung gibt der Baum dem Pilz Kohlenhydrate aus der Photosynthese, die er für sein Wachstum und die Bildung der Trüffel benötigt.
Rotbraune wollige Struktur der Trüffelmycorrhiza
Impfung der Trüffelbäume
Trüffelsporen der Burgundertrüffel (Tuber aestivum var. uncinatum) bei x400 Vergrößerung
Die Impfung mit Sporen
Sporen sind die „Samen“ der Pilze, also ihre natürlichen Verbreitungsorgane. Ähnlich wie bei Pflanzensamen entstehen Sporen durch vorherige Befruchtung. Das bedeutet, dass sich aus jeder Spore ein neues Individuum entwickeln kann. So haben sich durch die Evolution Trüffel entwickelt, die perfekt an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind. Beispielsweise haben sich Trüffel aus Deutschland an Klimaverhältnisse gewöhnt, die es für Trüffel aus der Mittelmeerregion nie geben kann. Die richtigen Klimaverhältnisse sind für die Trüffel wichtig um sich optimal entwickeln zu können. Daher beimpfen wir unsere Trüffelbäume ausschließlich mit Trüffel aus heimischen Klimazonen, die für die späteren Anforderungen in Deutschlands geeignet sind.
Die Impfung mit Mycel
Trüffelmycel – Nahaufnahme der Wolligen Hyphen der Trüffelmycorrhiza
Die Paarung der Trüffel
Bei den Trüffeln gibt es zwei Geschlechter, die + und – genannt werden.
Für die Bildung der Trüffelfruchtkörper müssen sich vorher + und – paaren. Durch die Beimpfung der Trüffelbäume mit Sporen (aus denen sich zu gleichen Teilen + und – entwickeln) wird sichergestellt, dass an den Trüffelpflanzen beide Typen vorhanden sind und später die Paarung stattfindet. Erst dadurch kann eine Pflanzung in den Ertrag gehen. Oft ist an einer Trüffelpflanze ein Pilzindividuum mit einem Geschlecht dominant. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Wurzeln der verschiedenen Pflanzen auf der Plantage treffen. Alternativ oder unterstützend kann man bei der Paarung durch das Anlegen von Trüffelfallen bzw. durch das Nachimpfen mit Trüffelsporen nachhelfen.