Ihre eigene Trüffelplantage


Sie überlegen sich, den Trüffelanbau als weiteres Standbein in Ihre Land- oder Forstwirtschaft zu integrieren
oder eine größere Trüffelplantage für Ihre Rente anzulegen?

In diesem Bereich finden Sie alle Informationen, die für den kommerziellen Trüffelanbau wichtig sind.

Standortvoraussetzungen: Klima und Boden

Die Burgundertrüffel ist in ganz Europa heimisch und kommt innerhalb einer großen Bandbreite von Klima- und Bodenbedingungen vor. Sie ist dabei nicht auf warme oder südexponierte Lagen begrenzt. Eine wesentlichen Voraussetzung für den Trüffelanbau: Der Boden sollte kalkhaltig sein und einen pH-Wert höher als 7 haben. Bei Abweichungen kann mit einer Aufkalkung nachgeholfen werden. Wichtig ist auch eine gute Bodenstruktur, um die Belüftung und Entwässerung sicher zu stellen. Daher sind sehr feuchte Standorte und Senken zu meiden. Gerne untersuchen wir Ihren Boden und sind Ihnen bei der Auswahl eines geeigneten Standorts behilflich.

Vorbereitung und Pflanzung

Je nachdem ob auf Ackerland, Grünland oder im Wald gepflanzt wird, sollte die Fläche für die Pflanzung der Trüffelbäume durch Pflügen, Mulchen oder Fräsen vorbereitet werden. Dadurch wird die Pflanzung erleichtert, die Konkurrenzvegetation beseitigt, und auch die spätere Pflege minimiert. Die Bäumchen können von Hand oder mithilfe eines Pflanzbohrers gepflanzt werden. Bei der optimalen Art der Vorbereitung Ihrer Pflanzung beraten wir Sie gerne.

Die besten Pflanzzeitpunkte sind im Herbst und Frühling, wenn die Pflanzen nicht im Saft stehen. Wir haben verschiedene Pflanzkonzepte entwickelt, die optimale Bedingungen für das Trüffelwachstum herstellen. In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es wichtig, die Trüffelbäume gut im Auge zu behalten und bei Bedarf über ausreichende Bewässerungsmöglichkeiten zu verfügen.

Wildschutz

Besonders im jungen Stadium können die Pflanzen von Rehen, Hasen und Mäusen verbissen werden. Daher sollten Sie Ihre Trüffelbäume unbedingt durch Einzelverbissschutz oder einen Zaun schützen. Zusätzlich ist eine Mäusebekämpfung ratsam. Ein guter Pflegezustand undintegrierter Wildschutz durch die Förderung von Greifvögeln sind einfache Maßnahmen die immer beachtet werden sollten. Zu den Möglichkeiten und einer individuellen Lösung beraten wir Sie gerne persönlich.

Pflege

Die Pflege im Trüffelanbau beschränkt sich hauptsächlich um die Kontrolle der Konkurrenzvegetation und den Wildschutz. Starker Aufwuchs von Gräsern verursacht Wasser- und Nährstoffkonkurrenz zu Lasten der Trüffelpflanzen. Zusätzlich zieht hohes Gras Wühlmäuse an. Ein guter Pflegezustand ist daher vorallem in den ersten Jahren wichtig. Chemischer Pflanzenschutz und aufwändige Bodenbearbeitung sind nicht vorgesehen. Der Aufwuchs sollte durch Mähen, Mulchen oder Freischneiden kurzgehalten werden. Bei Bedarf sollte man wässern um das Wachstum zu fördern, Ausfälle zu vermeiden, und die Entwicklung der Trüffel zu unterstützen. Durch verschiedene Mulchmethoden kann das Wachstum der Pflanzen verbessert werden. Später stellen sich die richtigen Verhältnisse durch die Beschattung der Pflanzen von selber ein, so dass sich die Pflege auf ein Minimum reduziert.

Jeder Boden ist verschieden und jeder Anbauer hat eine eigene Philosophie. Deswegen erarbeiten wir bei der Planung Ihrer Pflanzung gerne zusammen mit Ihnen ein passendes Managementkonzept für Ihren Standort.

Mulchmaterial im Trüffelanbau


Wir sind immer auf der Suche nach innovativen Materialien und Techniken, die die Pflege der Trüffelpflanzung erleichtern und verbessern. Das Abdecken der Baumscheiben mit Mulch ist besonders in den ersten drei Jahren sinnvoll bis sich die Trüffelpflanzen etabliert haben. Wir haben folgende Materialien entdeckt, die für den Trüffelanbau ideal sind.

Kalksplitt

Kalksplitt hat mehrere Vorteile als Mulchmaterial: Es deckt den Boden gut ab und verhindert damit Aufwuchs der Konkurrenzvegetation, sowie Verdunstung der Bodenfeuchte. Damit trägt es zu einer besseren Wassernutzung der Pflanzen bei. Das Material ist sehr luft- und wasserdurchlässig, so dass Sauerstoffmangel unter der Mulchschicht kein Problem ist. Dazu wird wichtiges Calcium in den Boden eingebracht, und damit das Wachstum des Trüffelpilzes fördert. Gerade auf Flächen die ohnehin aufgekalkt werden müssen, ist diese Lösung ratsam. Der Materialpreis ist bei Kalksplitt sehr günstig, dafür ist das Materialgewicht sehr hoch. Daher liegt der Aufwand beim Kalksplitt nicht in den Materialkosten, sondern beim Transport und beim Ausbringen. Wir sind Ihnen gerne bei der Suche nach einem geeigneten und nahgelegenen Steinbruch behilflich.

Bewässerung

Generell ist eine Bewässerung nicht zwingend notwendig, und ältere Pflanzen überstehen auch starke Trockenheit gut. Gerade in der Anfangsphase kann eine Bewässerung aber helfen, die Trüffelbäume schneller und besser zu etablieren. Später kann in der Erntephase durch gezielte Wassergaben die Trüffelfruchtung und damit die Erntemenge gefördert werden.

Es gibt verschiedenste Bewässerungskonzepte die je nach Zielsetzung, Wasserverfügbarkeit und Budget individuell geplant werden sollten. Von der Gießkanne bis zum vollautomatischen System – wir haben einiges kennengelernt und können Sie speziell für Ihren Standort beraten.

Im ersten Frühling und Sommer nach der Pflanzung – auch bei Herbstpflanzungen – ist erhöhte Vorsicht geboten. Die Wurzeln müssen sich erst in Boden verankern um das Blattwerk mit Wasser zu versorgen. Ist dies noch nicht geschehen, verdunsten die Pflanzen mehr Wasser über die Blattoberfläche als sie durch die Wurzeln aufnehmen können. Bei extremem Wassermangel im Boden während der Vegetationsperiode gilt das gleiche Prinzip, selbst wenn die Wurzeln Bodenschluss haben. Der Wassermangel wird gefährlich, wenn die Blätter schlaff herunterhängen. Wenn sie welken ist der Blattjahrgang verloren, und die Pflanze braucht viel Energie um neue Blätter und später noch Winterknospen zu bilden. Auch in den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten die Bäume beobachtet werden und bei Bedarf gewässert werden.

Förderung der Trüffelfruchtung

Wenn die Pflanzen nach 4-5 Jahren die richtige Größe erreicht haben, bildet sich oft ein sogenanntes brûlée. Durch die Aktivität des Trüffelpilzes an den Wurzeln wird das Wachstum der Konkurrenzpflanzen unterdrückt, so dass um den Trüffelbaum herum ein kahler, vertrockneter Bereich entsteht. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt um mit der Unterstützung der Trüffelfruchtung durch Trüffelfallen anzufangen. Das Wurzelwachstum wird dadurch angeregt und Trüffelsporen eingebracht. Damit wird der vorhandene Trüffelpilz befruchtet. Dies ähnelt der Bestäubung einer Blüte mit Pollen und der nachfolgenden Fruchtbildung. Es funktioniert auch ohne Trüffelerde, jedoch muss man dann meistens eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. Der Erfolg der Methode ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, und sie wird weltweit auf Trüffelplantagen angewandt.
Wie das genau funktioniert können Sie hier nachlesen

Brûlée unter einer vierjährigen Trüffelhasel

Doppelnutzungen

In den ersten Jahren und bei weiten Pflanzverbänden ist die Mahd mit Heunutzung zwischen den Reihen möglich. Es können auch Obstbäume in der Anlage integriert werden, solange alle Pflanzen genügend Raum haben um nicht in Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu geraten. Bei Anlagen mit Haselnusspflanzen können die Nüsse geerntet werden.

Ernte

Nach etwa sieben Jahren kann zum ersten Mal gesucht werden. Danach produzieren die Pflanzen für viele Jahrzehnte mehrmals jährlich neue Trüffeln. Die Ernte wird am besten mit einem Trüffelhund durchgeführt. Während der Trüffelsaison, die von Sommer über den Herbst bis in den Winter reicht, kann etwa alle zwei Wochen oder je nach Bedarf geerntet werden. Die Trüffel wachsen sehr schnell nach, so dass kontinuierlich geerntet werden kann und nicht alle Trüffel auf einmal anfallen.

Wirtschaftlichkeit

Der Trüffelanbau ist im Gegensatz zum herkömmlichen Ackerbau eine langfristige Investition. Eine funktionierende Trüffelpflanzung ist aber sehr viel rentabler als herkömmliche landwirtschaftliche Kulturen. Um das Risiko von Fehlschlägen zu minimieren, ist es unsere Philosophie, alle Fehlerquellen von vorneherein zu vermeiden. Auf einem Hektar gut fruchtender Trüffelpflanzung können durchschnittlich etwa 20kg bis 40kg pro Jahr geerntet werden, bei optimalen Bedingungen sind auch wesentlich größere Mengen möglich.

Rechtliches

Der Trüffelanbau ist inzwischen als Landwirtschaft klassifiziert worden und kann daher auf landwirtschaftlichen Flächen betrieben werden. Im Forst unterliegt der Trüffelanbau keinen besonderen Bestimmungen und ist wie eine gewöhnliche Forstpflanzung zu behandeln. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und beraten Sie gerne.